Zahnbehandlung

Zur Untersuchung des Kauapparates gehört zunächst die Adspektion des gesamten Kopfes, z.B. auf Umfangsvermehrungen, Nasenausfluß oder Asymmetrien. 

Sie als Besitzer oder Betreuer des Pferdes können uns mit Ihrem Vorbericht über Freß- und Kauverhalten oder Anlehnungsprobleme am Gebiss häufig wertvolle Informationen und Hinweise  auf Zahn- und Kiefererkrankungen oder auch zugrundeliegende systemische Erkrankungen liefern!

Für die Untersuchung der Maulhöhle und der Zähne werden zumindest ein Maulgatter (Spekulum) und eine geeignete Lichtquelle zum Ausleuchten der Maulhöhle eingesetzt. Gegebenenfalls werden weitere Instrumente wie Zahnspiegel oder Sonden zum Ausmessen von Zahnfleischtaschen oder Karies verwendet. Außerdem wird die Stellung von Ober- und Unterkiefer zueinander beurteilt.

 

Es kann auch erforderlich sein, das  Kauverhalten des Pferdes beim Fressen zu beobachten.

Sollte die klinische Untersuchung zur Diagnosefindung nicht ausreichen, stehen uns Tierärzten erweiterte Diagnoseverfahren wie Röntgen, Endoskopie oder Ultraschall  zur Verfügung.

Falls notwendig, kann auch die Überweisung in spezialisierte Kliniken für weitere bildgebene Verfahren z.B. CT oder MRI erfolgen.

 

Wir empfehlen eine Zahnkontrolle in der Regel 1x jährlich. Bei älteren Pferden (ab ca. 15 Jahren) oder Pferden mit bekannten Zahnproblemen wie z.B. mit Überbiß oder fehlenden Zähnen sind ggfs. auch häufigere Untersuchungen erforderlich!

 

Röntgenuntersuchung von Kopf und Zähnen

Röntgenbild Schneidezähne
Röntgenbild Schneidezähne

Bei der klinischen Untersuchung der Maulhöhle sind nur die aus dem Zahnfach und Zahnfleisch hervorragenden Anteile des Zahnes, die Zahnkronen, sichtbar. Eine Röntgenuntersuchung ermöglicht bei Bedarf auch die bildliche Darstellung von Zahnwurzeln, Zahnfach, Kiefer- und Schädelknochen sowie der Kieferhöhlen.

 

Häufig ermöglicht erst das Röntgenbild eine zuverlässige Beurteilung, welcher Zahn überhaupt erkrankt ist.  Röntgenbilder sind ein wichtiges  Entscheidungskriterium für die erforderlichen Behandlungsmaßnahmen z.B. ob ein Zahn belassen werden kann oder extrahiert werden muss und welche Methodik für ein optimales Ergebnis zum Einsatz kommt.  

Mit den modernen mobilen Röntgengeräten können die Aufnahmen ambulant bei Ihnen im Stall angefertigt werden, mit digitaler Technik können die Bilder sofort angeschaut und beurteilt werden.

 

Endoskopie der Maulhöhle

Backenzähne mit eingeklemmten Futter (Diastase)
Backenzähne mit eingeklemmten Futter (Diastase)

Die Endoskopie der Maulhöhle ist ein anderes bildgebendes Verfahren, dabei benutzt man eine stabförmige Optik mit Lichtquelle und Kamera am Ende. So kann man die sonst auch mithilfe eines Spiegels nur schwer einsehbaren Bereiche von Maulhöhle und Zähnen wie Zahnzwischenräume, Zahnfleischtaschen oder hintere Backenzähne vergrößert auf einem Bildschirm darstellen. 

 

Die Zahnendoskopie ermöglicht  somit eine umfassende und detaillierte Beurteilung von Zahnkronen, Zahnfleisch und Schleimhaut.